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Heute hatten wir uns vorgenommen in Tintay zu bleiben. Wer aber jetzt an einen &bdqou;freien Tag“ denkt, wird eines besseren belehrt. Die Zeit nach dem Frühstück wollte Padre Juan nutzen, um von seiner Arbeit zu berichten und auch die Aufgaben der Partnerschaft zu ordnen. Da er erst seit Januar in Tintay ist, wird es sicher noch einige Zeit dauern, bis zu allen Gemeinden und ihren Bewohnern, zu den Verantwortlichen Kontakte geknüpft sind und ein vertrauensvolles Mit- und Füreinander die Arbeit trägt und weiter voranbringt. Für unsere Mithilfe, für unser Gebet, aber auch unsere finanzielle Unterstützung, ist er dabei sehr dankbar. Gewissenhaft führt er genau Buch, welche Partnerschafts-gelder wo eingesetzt werden, angefangen vom Pfarrhaushalt, über Benzinkosten, Einkäufe für Pfarreiveranstaltungen, Ausgaben für die Betreuung von Kindern und alten Menschen (Lebensmittel, Bücher und Spiele), bis hin zu Hilfen für besonders bedürftige Familien. Ange-sprochen auf den Kirchenneubau, möchte Padre Juan zunächst einmal eine Aufstellung machen, was vielleicht an der alten Kirche zu verbessern, bzw. zu renovieren wäre. Erst dann werden wir gemeinsam über weitere Schritte nachdenken. Mit einem Betrag von 500 Dollar wurde die Anschaffung eines Computers und eines Druckers für die Pfarreiarbeit als notwendig erachtet und vereinbart.
Als nächstes großes Projekt wird die Anschaffung eines neuen Autos gesehen. Die Notwendigkeit steht außer Frage, da das alte Auto nicht nur in die Jahre gekommen ist, extreme Belastungen hinter sich hat und auch kräftig Sprit verbraucht. So wurde besprochen, das Anliegen bei ADVENIAT vorzutragen und dabei unterstützend mitzuwirken. Unsere Reisegruppe kam überein: Unsere Partnerschaft hat in Padre Juan nicht nur einen guten Freund gefunden, sondern einen, der sich wirklich einbringt und einsetzt, dem wir für seine Arbeit rund um Tintay, für seine Arbeit mit und für die Menschen auch weiterhin Gottes reichsten Segen wünschen.
Dass dies mit ganz praktischen Dingen anfängt, war dann gleich wieder unter Beweis zu stellen: Eine mit dem letzten Hilfscontainer angekommene Waschmaschine wurde sorgfältig ausgepackt, montiert und gleich in Gang gesetzt. Dabei wurde die für Peru spezifische Kunst des Improvisierens untermauert: Auch wenn im ganzen Pfarrhaus während des Waschprogramms die Lichter dunkler werden, Hauptsache die Maschine läuft und die Elektroanschlüsse halten.
Dagegen war das anschließende Zubereiten des Hefeteiges in der Küche des Pfarrhauses echte Handarbeit und eine gelungene Gemeinschaftsaktion.
Tägliche Laudes vor dem Frühstück |
Frühstück im Esszimmer des Pfarrhauses |
Blick auf Tintay vom nahegelegenen Aussichtspunkt |
Anschließen und Inbetriebnahme der Waschmaschine aus dem Hilfstransport |
Die Ruhezeit des Teiges nutzten wir zum Mittagessen, das uns von den Frauen des Kirchenchors zubereitet und serviert wurde. Bei der sich anschließenden Küchenarbeit hatte jeder seine besondere Aufgabe: Teig auswellen, ausstechen, im öl backen, mit Zucker bestreuen, das ganze im Bild festhalten... mühevolle Arbeit, aber auch sehr viel Spaß!
Frauen des Kirchenchores, die das Mittagessen bereiteten |
Mittagessen im Pfarrsaal |
Ausstechen und |
Backen der Berliner |
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Nach der Heiligen Messe zum Festtag des hl. Pfarrers von Ars konnten wir am Nachmittag rund 60 Kinder im Hof des Pfarrhauses begrüßen, miteinander spielen, uns austauschen, uns daran freuen, wie gut unsere selbstgefertigten „Berliner“ schmeckten. Weiter ging es zur Vorabendmesse in Chacna, mit dem Auto eine gute halbe Stunde Fahrt. Das Gleichnis vom reichen Kornbauern gab mir den Impuls zur Predigt: „Wir sind unendlich reich, wenn wir an Gott glauben und mit dem Herzen die vielen kleinen Schönheiten seiner Schöpfung wahrnehmen, wenn wir das von ihm geschenkte Leben auch füreinander einsetzen.“ Nach einem späten Abendessen nutzten wir unseren letzten Abend in Tintay zu einer frohen Pfarrhausrunde.
Gottesdienst |
Begegnung mit den Kindern und Jugenlichen |
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Berlineressen |
Gottesdienst in Chacna |
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