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Wie könnte es anders sein. Auch für diesen Tag war ein Ausflug in eine weitere Pfarrei, die zu Tintay gehört, geplant. Und diesmal sollte es wirklich eine „Tagesreise“ werden: nahezu 4 Stunden hin und auch wieder zurück.
Dabei ist es gar nicht genug einzuschätzen, was Padre Juan als Fahrer des Kleinbusses geleistet hat: Berg auf und Berg ab, eine Kurve nach der anderen und dies auf Wegen, die bei uns nicht einmal als Feldwege durchgehen würden. Also ein extra dickes Lob für den umsichtigen Fahrer und Pfarrer. Auf der Fahrt sorgten mehrere junge Freundinnen aus Tintay für Abwechslung und Unterhaltung. Ein Lied nach dem anderen wurde angestimmt und auch die mitgebrachte „Mundorgel“ kam zum Einsatz. Beim gemeinsamen Rosenkranzgebet wurde die Sprache von Geheimnis zu Geheimnis gewechselt: deutsch und spanisch.
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Blick auf Tintay von der anderen Seite des Tales |
Näherer Blick auf Tintay |
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Kirche von Cayhuachahua |
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Am späten Vormittag war dann unser Ziel erreicht: Ancobamba. Die ganze Hauptstraße war mit Menschen, jung und alt, angefüllt, Blumen wurden gereicht, Fahnen geschwenkt, der Ortsvorsteher stand zur Begrüßung bereit, der „Club de Madres“ und viele andere Gruppen begleiteten uns im Festzug zum Hauptplatz des Ortes.
Ein buntes Programm war vorbereitet. Kindergartenkinder, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Erwachsenengruppen zeigten uns mit Worten, Gesang und Tanz, was ihren Alltag, ihr Leben bestimmt: Aussaat und Ernte, gemeinsames Arbeiten und Feiern wurden vor und für uns lebendig. Ein Schluck Chicha, geröstete Maiskörner, eine Handvoll Maismehl ins Gesicht - so wurden wir ins Spiel einbezogen und ganz und gar Teil einer frohen und fröhlichen Gemeinschaft. So war auch die gemeinsame Feier der Heiligen Messe in der Dorfkirche ein sprechender Höhepunkt.
Empfang in Ancobamba |
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Gottesdienst mit Segnung von Wasser |
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Chicha ist ein alkoholisches, bierartiges Getränk, das schon von den Inkas getrunken wurde und aus Mais gewonnen wird. Eine alkoholfreie Variante ist Chicha morada. Violetter Mais wird ausgekocht, mit Zucker und Limettensaft verfeinert und kalt als Limo getrunken. |
Nach dem Mittagessen hatten wir bei einem ausgiebigen Spaziergang Gelegenheit die herrliche Aussicht, das Panorama der andinen Bergwelt zu genießen und dabei Ancobamba, ein abgelegenes Dorf am Ende der Welt, aber auch dem Himmel ein Stück näher, zu erkunden. Nach kurzen Krankenbesuchen war es wieder die ganze Dorfgemeinschaft, die uns mit Musik zum Ortsausgang begleitete und mit einem „Auf ein baldiges Wiedersehen und Adios“ verabschiedete.
Die bald hereinbrechende Dunkelheit (ab 18.00 Uhr ist es schon stockdunkel) machte unsere Rückfahrt nicht gerade einfach. Umso froher konnten wir uns bei unserer Ankunft in Tintay an den Tisch des Pfarrhauses setzen und mit einem Glas Wein auf diesen erlebnisreichen Tag anstoßen.
Wir sind eingeladen zum Mittagessen in Restaurant von Ancobamba |
Adobe-Blöcke, aus denen die Häuser gebaut werden |
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Verabschiedung von Ancobamba |
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