Samstag, 11. August 2007

Diakonweihe von Alberto und Braulio

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Schon die Nacht war für mich sehr unruhig. Aber am Morgen spürte ich noch mehr das Besondere und Aufregende in der Luft: Der Tag der Diakonatsweihe war gekommen.

Nach dem Frühstück in Talavera machten wir uns auf den Weg zur Weihekirche nach San Jeronimo. Bischof Isidro begrüßte uns am Hauptportal der Kirche, die trotz ihrer immensen Größe schon gut angefüllt war. Auf die Frage, wann die Weiheliturgie beginnen würde, gab er zur Antwort: „Eigentlich um 9.30 Uhr. Aber auch der Bischof kämpft vergeblich mit der peruanischen Zeit. Also ist nicht vor 10.00 Uhr damit zu rechnen.“ übrigens: Bischof Isidro war in San Jeronimo für viele Jahre Pfarrer. Also für ihn ein klares Heimspiel.

Besonders froh war natürlich an diesem Morgen auch das Zusammentreffen mit Alberto und Braulio, unseren Weihekandidaten. In den Räumen der Pfarrei hatten sich nicht nur viele Diözesanpriester, sondern auch Gäste aus Italien und ein spanischer Theologieprofessor eingefunden. Er hatte in der letzten Woche bei einer Priesterfortbildung in Abancay über das Papstbuch „Jesus von Nazareth“ gesprochen und referiert.

Mit der festlichen Prozession zur Pfarrkirche begann nun auch der Weihegottesdienst, der mit seinen Gesängen in Spanisch, aber auch in Quechua, bestens vorbereitet war. In seiner einfühlsamen Predigt sprach Bischof Isidro nicht nur über die Berufung jedes Einzelnen, sondern bat auch um das Gebet der Gläubigen um Geistliche Berufe, bevor er den Dienst des Diakons in seiner besonderen Verantwortung für die Armen deutete.


Pfarrkirche von San Jeronimo

Einzug des Bischofs
   


Predikt des Bischofs
   

Auf den Ruf von Padre Dario, des Rektors des Priesterseminars antworteten Alberto und Braulio mit einem lauten und deutlichen „Presente“ - „Ich bin da. Ich bin ganz da. Ich bin bereit.“ Nach der Allerheiligenlitanei legten sie ihre Hände in die Hände des Bischofs, der ihnen anschließend als Zeichen der besonderen Erwählung im stillen Gebet die Hände auflegte. Nun war auch für mich ein besonderer Moment gekommen: Als Padrino durfte ich den Neugeweihten die von den Familien zum Altar gebrachten Gewänder anziehen: Stola und Dalmatik.


Während der Allerheiligenlitanei

gesungen von einem weiteren Seminaristen
   

Handauflegen des Bischofs

Anziehen der Stola und Dalmatik
   

Aus den Händen des Bischofs empfingen sie das Evangelium, zu dessen Verkündigung sie nun bestellt sind. Mit dem Friedensgruß des Bischofs schloss die Weihehandlung und die Diakone übernahmen die Bereitung des Altares und ihren Dienst in der Eucharistiefeier. Am Ende des festlichen Gottesdienstes überbrachten Vertreter der Pfarrgemeinde besondere Grüße an Bischof Isidro und sprachen ihm ihren Dank aus. Mit dem bischöflichen Segen und der Entlassung durch Diakon Braulio endete die beeindruckende Feier.



   


   

Freudestrahlend konnten Alberto und Braulio die vielen Glück- und Segenswünsche der Bischöfe, Priester, Seminaristen, ihrer Familien und vieler Mitfeiernden entgegennehmen. Für mich etwas vom Schönsten: ihnen dabei ganz nahe zu sein, sie für einen Moment fest zu drücken, mich ganz und gar mit ihnen zu freuen.

Ein Programm der gastgebenden Pfarrgemeinde San Jeronimo ehrte den erst kürzlich verstorbenen Alt-Bischof, dankte den anwesenden Bischöfen, hieß alle Gäste aus nah und fern willkommen, gab den neugeweihten Diakonen die Gelegenheit zu den Anwesenden zu sprechen, bescherte uns allen ein vorzügliches Mittagessen an einer festlich gedeckten Tafel im Kreise der Familien der Neugeweihten. Nach Dessert und Torte, einem letzten Tänzchen mit den Schwestern von Alberto und Braulio, kehrten wir zu einer kurzen Pause in unser Quartier zurück.



Braulio und Alberto bedanken sich...
   

Bischof Isidro

Weihbischof Gilberto
   

Feier in San Jeronimo

Tanzvorführung
   

Vorplatz der Kirche
   

Am späten Nachmittag machten wir mit den Neugeweihten eine kleine Wallfahrt zur Kapelle „Señor de Huanca“ hoch über der Stadt, brachten auf dem Campanayoc Steine gleich Glocken zum Klingen, besuchten das Elternhaus von Padre Mario und waren schließlich am Abend auch noch Gäste im Pfarrhaus von Andahuaylas.


Diese Steine klingen wie Glocken

Herrliche Aussicht auf Andahuaylas
   


   

Kapelle „Señor de Huanca“
   

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