Ein imposantes Bild boten die zahlreichen Sängerinnen und Sänger des Chores gemeinsam mit den Solisten und dem Orchester „Les Alouettes“ (Heidelberg) auf den Stufen vor dem Altar im Dom des Angelbachtals. Mit der adventlichen Kantate „Herr, zeige mir deine Wege“ von Johann Wendelin Glaser strahlten Chor und Solisten gleich eine Wärme aus, welche sich in der weihnachtlich geschmückten Kirche spiegelte. Präses Pfarrer Joachim Viedt begrüßte zum Höhepunkt des Jubeljahres und lud dazu ein, sich von dieser Abendmusik mitnehmen zu lassen in das Geheimnis der Menschwerdung Gottes.
Nachdem Chor und Musiker vom Altarraum auf die Empore umgezogen waren und Paul Tarling an der Göckel-Orgel Joseph Haydns Orgelkonzert in C-Dur gemeinsam mit dem Orchester dargeboten hatte, folgte das „Oratorio de Noël“ (deutsch: „Weihnachtsoratorium“), das 1858 vom damals 23-jährigen Franzosen Camille Saint-Saëns komponiert wurde.
Bereits mit den ersten Tönen des Präludiums breitete sich im Spiel der Streicher und der Orgel erneut ein Gefühl der Wärme im Rauenberger Dom aus. Die Solisten Anette Blatz-Braun (Sopran), Monika Gradl (Mezzosopran), Gerda M. Eiselmair (Alt), Thomas Ströckens (Tenor) und Uwe Schroeder-Wildberg (Bassbarition) beeindruckten in verschiedenen Arien und einem Duett, bevor Chor, Orchester und Orgel das Oratorium interpretierten. Nach den beginnenden Hallelujarufen des Soli-Quartetts nahmen Orgel und Orchester erneut die warmen Klänge des Präludiums auf und der Jubelchor stimmte unter der Gesamtleitung von Prof. Franz Wassermann mit seinen verschiedenen Stimmen in die Hallelujarufe und abschließenden Jubelrufe zur Menschwerdung Christi wunderbar ein.
Nach dem einstündigen Konzert konnte die Chor-Vorsitzende Christel Wagner viele Gäste zum anschließenden Empfang im Pfarrzentrum begrüßen. Dankbar blickte sie auf die 185-jährige Geschichte des ältesten Rauenberger Vereines zurück, die geprägt von den vielen Sängern, Chorleitern und Pfarrern gewesen sei. Sie sprach auch die Hoffnung auf viele kommende Jahrzehnte des Chores zum Lobe und zur Ehre Gottes aus.
Bürgermeister Frank Broghammer zeigte sich im Namen der weltlichen Gemeinde dankbar, einen solchen Verein in Rauenberg zu haben, der sich seit Generationen so engagiert für die Gesamtgemeinde einsetze. Dem Chor gelinge beispielhaft der Brückenschlag zwischen weltlichem und kirchlichem Engagement. Stolz zeigte sich das Stadtoberhaupt auch auf den Rauenberger Neubürger Prof. Wassermann, der sich mit der Reihe der Abendmusiken an der Peter und Paul Kirche und als Dirigent des Kirchenchores für die Förderung der Musik am Ort einsetze.
Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Seelsorgeeinheit, Roswitha Schöttler, dankte im Namen der Pfarrgemeinde dem Chor für sein Wirken über knapp zwei Jahrhunderte und zeigte sich zuversichtlich, dass die aktuelle Strahlkraft des Chores auch künftig erhalten bleibe. Stellvertretend hierfür dankte sie der langjährigen Vorsitzenden Christel Wagner, die den Chor gekonnt anführe. Abschließend ergriff Chorleiter Franz Wassermann das Wort. Er warb um neue Sängerinnen und Sängern und dankte in besonderem Maße den derzeitigen, die sich mit ihm auf immer neue Projekte einließen. „Der Chor kann feste arbeiten und Feste feiern. Sie haben heute gehört, dass es sich lohnt, Teil des Chors zu werden. Kommen sie montags in unsere Singstunde!“, so die Worte des Dirigenten.
Einen musikalischen Höhepunkt setzte der Rauenberger Kirchenchor mit seinen musikalischen Gästen zum Abschluss des Jubiläumsjahres, in dem der Kirchenchor 185 Jahre alt wurde: In der Kirche erklang Saint-Saëns’ Weihnachtsoratorium. Foto: Pfeifer
Mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Neckar-Zeitung